Wir Singvøgel geben unseren Instrumenten Namen. Meine akustischen Gitarren haben natürlich auch welche:
Die 12-String, „Gerry“, heißt so nach dem großartigen irischen Songwriter Gerry O’Beirne (der allerdings von dieser Tatsache keine Ahnung hat 😉 ). Außerdem ist meine Gerry eindeutig weiblich.
Meine kleine Reisegitarrre, „Waldfee“, begleitet mich auch an Orte, an denen noch nie zuvor eine Gitarre gewesen ist.
Und dann ist da natürlich noch die geliebte „Holzrose“, Geschenk meiner lieben Eltern zu einem runden Geburtstag.
Alle drei waren mal Bäume. Und ich glaube, sie haben dieses Lied geschrieben, nicht ich.
Hundert Jahre Wald.
Hundert Jahre Wurzeln.
Hundert Jahre Wind in den Blättern, Sonne über mir.
Hundert Jahre Baum.
Hundert Jahre Wachsen.
Hundert Jahre wirbelndes Leben, ich war immer hier.
Bis zu dem Sommertag, als ich fiel.
Jetzt bin ich bei dir.
Kannst du mich erkennen?
In deinen Händen will ich vollenden, was die Zeit mir gab.
Hier in meinem Holz,
hier in meinen Poren
ging nichts verloren, all meine Kräfte gebe ich dir ab.
Sing ein Lied und ich singe mit,
ich bin Instrument deines Herzens
und ich bringe die Lieder des Waldes zu dir.
Hebe deinen Kopf,
erhebe deine Stimme!
Offene Fragen wage zu sagen, offen ist dein Geist.
Laut ist deine Welt,
leise deine Lieder,
wieder und wieder sollst du sie singen, alle, die du weißt.
Sing ein Lied und ich singe mit.
Auch wenn niemand hört,
auch wenn alle schweigen
neigen sich doch die Zweige der Bäume lauschend über dich.
Hundert Jahre Wald
hören deine Lieder.
Nichts geht verloren, wiedergeboren werde ich durch dich.
Sing ein Lied und ich singe mit,
ich bin Instrument deines Herzens
und ich bringe die Lieder des Waldes zu dir.
Sing ein Lied und ich singe mit,
ich bin Instrument deines Herzens
und du bringst deine Lieder der Sehnsucht zu mir.
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