Wahrscheinlich lese ich nur einfach viel zu viel Fantasy-Literatur. Oder habe eine allzu lebhafte Phantasie. Oder beides. Jedenfalls bekam ich neulich unerwünschten Besuch:
Troll meiner Träume
Ich hab mal wieder schlecht geschlafen, wank‘ im Halbschlaf in mein Bad
um mir den Albtraum vom Gesicht zu waschen, der mich so gepiesackt hat.
Als ich das Wohnzimmer durchquere, räuspert jemand sich bedeutungsvoll.
Erschrocken fahre ich herum: auf meinem Sofa sitzt ein Troll. Und sagt:
Ich bin der Troll deiner Träume, du hast mich zusammenphantasiert.
Ich bin der Troll deiner Träume, ich hab mich für dich manifestiert.
Ich bin der Troll deiner Träume, komm mit mir in meine Welt.
Ich weiß genau, daß es dir dort gefällt.
Vielleicht hab ich zu schwer gegessen, oder war’s der Alkohol?
Vielleicht hab ich zuviel getrunken, doch die Whiskyflasche ist noch fast ganz voll.
Vielleicht hab ich zuviel gelesen, Herr der Ringe, dritter Band.
Mir scheint, mein Hirn ist momentan recht weit entfernt vom Idealzustand, oh, wei!
Hier sitzt der Troll meiner Träume, streckt die Füße unter meinen Tisch.
Hier sitzt der Troll meiner Träume, leider riecht er nicht so wirklich frisch.
Hier sitzt der Troll meiner Träume, und er grunzt erwartungsvoll.
Doch leider finde ich Trolle nicht toll.
Und darum sage ich sehr höflich und bestimmt: Du mußt jetzt wieder gehn.
Du kannst mir glauben, diese Welt hier ist für Trolle alles andere als schön.
Und ich kann niemals mit dir kommen, denn ich wasch‘ mich jeden Tag.
Und du bist sicherlich kein Troll, der frisch geduschte Menschen mag.
Ich weiß, du bist der Troll meiner Träume, doch ich bin jetzt aufgewacht.
Du bist der Troll meiner Träume, darum werd‘ ich nicht mehr träumen heute Nacht.
Du bist der Troll meiner Träume, ich halte mich jetzt wach mit viel Kaffee
und sag‘ dem Troll meiner Träume ade.
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T(r)oller Song!
Trollpaar