Freitag, 28. September 2012
Nein, dies ist keine neue Brüsseler Anspitzung in Richtung Überwachungsstaat – ganz im Geigentiel! Hier geht’s – ganz in eigener Sache – um drei Sachen, die zusammengehören: wir, ihr und das Geld.
Wir haben – beflügelt von unserem Produzenten Ingo Vogelmann – Aufnahmen gemacht für eine neue Platte. JETZT heißt die, und BALD soll sie erscheinen.
„Erscheinen“ klingt irgendwie nach „Marienerscheinung“… Anders als diese erscheinen Platten jedoch nicht einfach so. Die Songdateien schicken wir an ein Presswerk, wo ihre Amplituden-, Frequenz- und sonstige Dumdideldum-Daten wichtige Bestandteile einer Hochverdichtungsscheibe (sog. Compact Disc, auch „CD“ genannt) werden. Da diese Silberlinge empfindlich sind und furchtbar leicht verkratzen, tut man sie in Hüllen. Da auch die Singvøgel empfindlich sind und zudem ein kleines bisschen dekadent, reichen uns da keine Plastikhüllen – zumal die ebenfalls empfindlich sind und furchtbar leicht verkratzen. Wir wollen Pappschuber – und euch, liebe empflindliche Fans, auf keinen Fall vergrätzen! Wie wir euch kennen, wollt ihr wieder ein Booklet dazu mit Texten und Bildern drin, nicht wahr? Von einer schönen Hülle (farbig auf nicht selbst ausgeschnittene Papierbögen gedruckt) ganz zu schwelgen?!
Das ist alles machbar – das kostet nur ein paar tausend Euro.
Nach einer eher ernüchternden Inspektion unserer Portokasse (2 angeknickte 2-Cent-Briefmarken, ein 50-Pfennig-Stück, ein schwarzer Fussel, ein Hosenknopf) sowie leicht enttäuschendem Percussion-Einsatz unseres Sparschweins (es raschelte nicht, es klimperte nicht – es ist zur rhythmischen Begleitung so gut wie gar nicht zu gebrauchen, zumindest nicht in seinem derzeitigen Zustand), ließen wir unsere Gehirne stürmen und sammelten EBI (Euro-Beschaffungs-Ideen).
Die Liste wollen wir euch nicht vorenthalten.
- Fahrradausflug zur Europäischen Zentralbank mit Überfall und anschließender Flugzeugentführung
- Terror (Standardversion „Gewöhnlich“) mit stehengelassenem Fake-Koffer am Bahnsteig (ein Fake-Koffer ist ein Koffer voller Fakes, also Regierungspapieren, Gesetzesvorlagen, eidesstattlichen Versicherungen sowie alten Indianerverträgen), Anheizen künstlicher Bombenstimmung im Netz und Real Life und vor allem in den Medien, Entführung und Erpressung hochnäs-, äh, hochrangiger Politiker mit der Androhung, sie mitten im Volk auszusetzen
- Geldscheine mit Photoshop täuschend echt nachmachen und mit’m Tinti ausdrucken
- Vorbereitung und Durchführen eines Angriffskrieges gegen z.B. Bayern, Erstürmung des bairischen Königshauses und Plünderung der Freistaatskasse
- Eine Räuberbank gründen und zusammen mit den anderen Europa in Schutt und Asche – genauer gesagt: Elend und Armut – schießen
- Massen von E-Mails nach Uganda schicken, worin wir uns als deutsche Adelige ausgeben, die den Empfänger, wenn der uns a bissi aushilft, an einer gewaltigen Geldtransaktion beteiligen, die wir aufgrund irgendwelcher Grundgesetzreste leider nicht ganz legal durchziehen können
- Crowdfunding
Wir entschieden uns für Letzteres, da alles andere entweder verboten, unethisch oder mörderisch ist oder schon mal da war bzw. schon von mehr Arschlöchern als genug praktiziert wird.
Wir verwirklichen unser Projekt JETZT durch Crowdfunding.
Crowdfunding – entenglischt bzw. deutsch eingealbert „Krautfahndung“ – beruht auf der Idee, dass, wie ein Sprichwort schon sagt, Kleinvieh Mist macht: in dem Sinne, dass aus vielen Kleinbeträgen ein ausreichend großer wird. Oder, sinnlicher ausgedrückt: Viele Leute bestellen sich einen Hot Dog, einen Hamburger oder eine Currywurst mit Brötchen, was sich jede/r leisten kann – von der Gesamtsumme wird dann die Frittenbude samt Interieur und KAK (Ketchup-Ausquetsch-Kraft, bachelorfreies Berufsbild) finanziert. Sowie das Sammelkonto juhu schreit, ich wäre jetzt soweit, die versprochenen Kleinbeträge einzuziehen, zieht Charly, der glückliche Budenbetreiber, pünktlich um 6:30 den Rollo hoch, und alle bekommen ihre Pommes (oder was sie bestellt haben).
Die gute Nachricht ist, dass wir viel bessere und gesündere – vor allem aber: appetitlichere – Leckerlis anzubieten haben: kleine und große, feine und verrückte, lustige und echt hammermäßige. Guckt mal: Singvøgel auf Pledge.
Was geht ab?
Wir treffen uns bei Pledge, dem Crowdfunding-Portal unserer Wahl. Wir haben ein paar Videos vorbereitet, und natürlich die Liste mit unseren Angeboten – am Wochende gehts los, dann werden wir die Aktion freischalten.
Ihr meldet euch bei Pledge an und sucht euch was aus unserer Liste aus. Erst, wenn die Gesamtsumme beisammen ist, kommt es zum sog. Geschäftsvorgang: Ihr zahlt, was ihr bestellt habt und bekommt es geliefert. Das bedeutet: Ihr geht KEIN Risiko ein. Falls es nicht klappt, passiert einfach – nichts. Keine Überweisung, keine Warensendung. Keine Platte. Aber es wird klappen! Es sind, wie der irokesische Volksmund sagt, schon „ganz andere Wikinger nach Amerika“ gekommen.
Ihr braucht drei Sachen:
1. Euren guten Willen, was bei uns zu bestellen,
2. Freunde, denen ihr genau das weitersagt,
3. etwas Geduld: acht Wochen läuft die Aktion.
Wenn im Laufe dieser Zeit genug Bestellungen zusammenkommen, können wir das Album produzieren.
Wir haben so kalkuliert, dass die nackten Produktionskosten hereinkommen: Kosten fürs Presswerk und fürs Drucken von Cover und Booklet. Niemand der künstlerisch Beteiligten verdient in der Version was daran: kein Designer, kein Fotograf, kein Layouter, kein Musiker, kein Komponist und kein Texter, kein Verlag, kein Produzent… Und auch keine Verwertungsgesellschaft, denn wir sind GEMA-frei.
Jeder Cent aber, der über die Zielsumme hinausgehen sollte – wird ins Artwork gesteckt, in die Ausstattung des Albums. Wenn’s gut läuft, wird das Booklet größer, der Look edler oder beides. Was JETZT schon sicher ist: Es wird die Scheibe mit den besten Singvøgel-Aufnahmen, die es je gab. Kein Witz. Hört’s euch an.
Wir sind einen Schritt weiter. Helft uns, ihn zu vollenden. Und schaut mal, was ihr bei uns kriegt für euer Geld. Wir glauben, das kann sich sehen lassen.
Dich brauchen wir, dass man’s auch hört. Wie sagte schon Louis Armstrong 1969: „Ein kleiner Beitrag für den Fan, ein großes Ding für die Band.“ Und wir wollen noch mehr: ein Fest für alle. Aber jetzt erstmal die Platte.
Auf zu pledgemusic.com/artists/singvoegel! Hier fliegt die Kuh, hier tanzt der Bär, hier strippt der Chef, hier rauscht das Mär! Die nächsten sechs Wochen!
So geht’s:
1. Du klickst auf diesen Link
2. oben rechts steht „einloggen“: Draufklicken!
3. Registrier dich mit deiner eMail-Adresse und einem Passwort!
4. In der linken Spalte unter unserem Bandnamen auf www.pledgemusic.com/artists/singvoegel auf den „Folgen“-Button klicken…
5. Etwas weiter rechts kannst du dich in die „Mailing List“ eintragen, um garantiert nix zu verpassen (z.B. wenn’s losgeht)!
Wir treffen uns dort und freuen uns schon sehr auf euch!
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Update: Unser Projekt ist derzeit im „approval process“, der „bis zu einem Arbeitstag“ dauern könne. Dass ein Projektstart vor der Freischaltung geprüft wird haben wir überlesen (wenns irgendwo stand). Was doof ist, weil wir eigentlich gestern loslegen wollten. Aber egal, auf den Tag kommts nicht an.
Ob wir noch am Wochende starten können (also heute (Sonntag)) oder erst am Montag oder Dienstag können wir leider nicht sagen – vermutlich wirds frühestens der 1. Oktober. Was nicht schlimm ist, denn so bleiben noch ein oder zwei Tage mehr Zeit dafür, dass sich noch mehr von euch dort anmelden können. Und je mehr das sind, desto überzeugter dürfte Pledgemusic sein, dass wir das packen können…
Ein Trostpflästerchen: als Dankeschön fürs Mitmachen, Teilen und Weitererzählen gibts inzwischen hier den „Feuersang“ in einer unplugged-Aufnahme zum Download!
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Update2: Jetzt ist der 4.10. und wir sind noch immer auf „Review“ – aber es ist alles hochgeladen/eingetragen und wir hoffen, dass das jetzt endlich losgehen kann, sobald dort mal jemand auf „OK“ klickt…
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