1. September 2010, 13:10 Uhr
Wenn zwei Singvøgel eine Reise tun, dann wird natürlich auf die Bremse getreten, wenn am Straßenrand das Schild „Rio-Reiser-Haus“ auftaucht. Und das war gut. Denn ungewiß ist leider die Zukunft dieses schönen Hauses. Es wird wohl bald verkauft werden müssen, weil die laufenden Kosten einfach nicht zu decken sind.
Wir trafen einen sehr netten Kollegen, der ganz allein bzw. mit zwei wunderschönen Weimaraner-Hunden Haus und Hof hütet (allein das Rasenmähen ist m. E. schon fast ein Vollzeitjob) schauten uns die kleine aber feine Ausstellung an und durften schließlich sogar noch in Rio Reisers Arbeitszimmer. Das hat mich sehr bewegt. Der Raum war nämlich noch genau so, als wäre er gerade mal eben rausgegangen. Die Bücher in den Regalen, die Sonnenbrille und irgendwelcher Krimskrams daneben, Gitarren, ein weißes Klavier und Schallplatten. Viel Klassik dabei, Barockmusik. Bücher mit Volksliedern, einige davon besitze ich selber. Exakt der gleiche Teppich wie in Dukes Studiowohnzimmer. Ein ganz vertrautes Zimmer.
Und es war sehr still.
Eine Stille, in der überall Gedanken lauern. Und Lieder.
Auf der Weiterfahrt war es dann nicht mehr still. Wir hatten nämlich zwei CDs gekauft und hörten Rio selber zu…
Danke für diesen Bericht!
Traurig, dass die Tage des Rio Reiser-Hauses wohl bald gezählt sind.
Es freut und erstaunt mich ein wenig, dass Ihr da so ohne Weiteres bei einem Spontanbesuch (?) die Räume besichtigen konntet – sicher trug dazu bei, dass der „Hüter des Hauses“ auch Musiker ist.