Schweigend und schwitzend


Hört her, ihr Hexen
Rauf auf die Besen
Wir alle wissen
Was hier geschieht
Ich ließ euch rufen
Den Notbann raunen
Daß wir vereint sind
Wenn der Kreis sich schließt
Tanzt jetzt den Ritus
Der hellen Freude
Der späten Reue
Schweigend
Schweigend und schwitzend

Hört ihr das Pochen?
Das ist kein Rhythmus:
Menschenpuls flackert
Weil Steinstadt stirbt
Bröckchen für Bröckchen
Die Tränchen tröpfeln
Und sie verkünden:
Westwerk verdirbt
Summt die Begleitung
Zur lang verlorenen Prophezeihung:
Schweigend
Schweigend und schwitzend
Ekstatisch

Von einem Ohr zum nächsten
Von einem Mund zum andern
Laß die Finger wandern
Von einem Reiz zum andern
Raun den Rhythmus weiter
An den Nächstbesten:
Um ihn zu verhexen
Wer unterkühlt fühlt, ist leider am Verlieren
Im bleichen Erwarten todbringender Blitze

Hämmer das Leben
Über die Bühnen
Durch den Äther
Drauf aufs Magnetband
Gevatter Computer
Pumpt’s um den Globus
Bann mich im Rhythmus –
Ich reich ihn weiter
Schweigend
Schweigend und schwitzend
Ekstatisch

Heißblut in Aufruhr
Kultkampf der Körper
Lust heißt der Luxus
Den ich mir leiste
Lust ist die Wirkung
Die ich erreiche
Vergänglichkeiten
Die ich vollbringe
Hier mitten im Reich der
Schwindenden Sinne.

Tanz mit mir schweigend
Ich bring dich zum Schwitzen
Schweigend und schwitzend
Ekstatisch

Musik: Rüdiger Miller
Text © Duke Meyer 1984

Bühnenversion Singvøgel:
E-Bass, Gitarre, Schlagzeug, Gesang

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert