dm 11: Wie der Hammer heimkam – Thrýmskviða Rap, Part III


[audio:http://dl.dropbox.com/u/3475476/Wie_der_Hammer_heimkam_Part_III.mp3]

Es ist mir ein besonderes Vergnügen – was sag ich: eine Pflicht! – hier ein Geheimnis aufzudecken. Tief im Herzen ist jede und jeder Asatrú ein leidenschaftlicher HipHopper. Es wurden bisher nur einfach nicht die richtigen Themen angesprochen! Hat je ein Rapper vielleicht Thors Fischzug verrappt, oder wenigstens Lokis Lästerreden in Ägirs Halle in Verse gegossen? Nein – stattdessen knattern sie alle über „bling“ und „bitches“, bis das Mikro pfeift. Das macht richtige Ásatruar eher traurig: denn das „bling“ (altdeutsch: Gold) halten sie für im Rhein verloren, „bitches“ jedoch für Exemplare der Gattung Canis familiaris. Und das ist für Freyjas männliche wie auch weibliche Gefolgschaft nicht so interessant – wird die Große doch eher mit kätzischen Eigenschaften assoziiert: wild, frei, unabhängig… (Hunde gehorchen ihrem Herrchen – Asatrinen / Asatruarinen / Asatreusen jedoch ausschließlich ihren eigenen Gedanken, Launen, oder Göttinnen!)

So aber sprach Eibensang der Herr, Vorahn des deutschen HipHop: Liebe und grimme Gemeinde, frohlocket, denn das Goldene Zeitalter des AHH (Ásatrú HopHip) ist nunmehr angebrochen. Sattelt die Schweine oder lauscht wenixtenz der Schweineorgel, gebt euch hin der Stimme von Freyjas Sendboten, die nur drei Befehle kennt. Diese aber sollet ihr befolgen: Sing! Vögel! Und der dritte aber lautet: Denke!, und zwar selber. So steht es gepostet, und so rappen es die Diener der Herrin hierfür und immerdar. Und nur wer ohne Humor ist, werfe das erste Ei. Roger! (In der Kirche sagen sie „amen“, bei wichtigen Durchsagen sagt man aber „roger“!)

Wie der Hammer heimkam – Thrýmskviða Rap, Part III

Wie der Hammer heimkam…

Die wilden Böcke, man trieb sie vom Berge
für den ZKW (Ziehkraftwagen) – eine Erfindung der Zwerge –
Über die Römerstraße 1 und nach wenigen Staus
Stiegen sie irgendwann in Riesenheim aus:
Der wackere Thor als Lady verkleidet
Im kleinen Schwarzen – oh, wie der Gute leidet –
Und daneben, galant, gesittet, gut gelaunt
Loki als Chauffeuse, man glaubt’s ja kaum

Die Riesen, die machten ein Riesen-Hallo
Ein Rinderfest mit Tombola und Tusch und so
Eine Riesenhochzeit, bisschen bäuerlich
Und weil es Ungeheuer waren, ungeheuerlich

Da fiel Thor schon auf, als Freyja verkleidet,
Wie er gleich auf einem der Rinder reitet
Doch Loki, der Schlaue, als aparte Chauffeuse
Sagte gleich: Ach, die Ärmste, es juckt ihr nur die Möse!
Das hörte Thrym und bezog es auf sich
Und machte ein selbstzufriedenes Gesicht

Dann wurde aufgetischt vom Besten und Feinen
Dazu gab es Stimulanzen zum Lachen und Weinen
Thor kiffte drei Joints Kaliber Kinderschultüte
Soff zwölf Kästen Bier und fragte dann,
ob jemand ihm vielleicht einen Wal briete
Die Schaufel nahm er für den Kaviar
Und auch vom Sushi war im Handumdrehen nix mehr da
Zum Nachtisch gab es Schnee, nicht ganz den von Frau Holle
Thor zog die Ladung hoch mit einer Küchenrolle

Da verdüsterte sich die Riesen-Miene Thryms:
Fast möcht ich meinen, Freyja, dass du Drogen nimmst?
Da sprang Loki dazwischen und begann zu säuseln:
Sie ist so einsam, dass sich ihr die Adern kräuseln!
Vor lauter Sucht nach dir nur musst‘ die Ärmste sich betäuben!
Das beruhigte Thrym, er bezog es auf sich
Und der Gedanke machte ihm ein zufriedenes Gesicht

Und er zog sie zu sich um sie zu küssen
Da bekam er gleich zu hören, er solle sich verpissen
Und gleich darauf, wie zur Bekräftigung
Eine Ohrfeige für die Annäherung
Wie ist das möglich, staunte der Riese
Noch nie hatte ich eine so Böse wie diese!
Da sprang Loki wieder ein und beteuerte:
Wild auf dich ist Freyja, so dass sie dir – gleich selber wild geworden –
eine scheuerte!

Ah, machte Thrym und ein Grinsen stahl sich auf seine Fresse:
Freyja steht auf brutal? Kann sie gerne haben, höhö,
zumal jetzt auch Zeit ist für das Hochzeitsritual!
Holt mir das neue Spielzeug, schwer und groß
Genau das richtige für Freyjas Schoß!

Da brachten die Riesen den Hammer zu Thrym
Der gleich erschauerte: Was lacht die Braut so schlimm!
Wie von selbst flog der Hammer in die Hände seines Herrn
Der spaltete den Schädel des Bräutigams gern
Das war ein Hallo, da krachten die Knochen
Die Gliedmaßen flogen, Blut wurde erbrochen
Und vermischte sich mit Kotze und rausgerissenem Gedärm
Ja, von diesem Fest wurde lange noch geschwärmt
Die Riesen, sie lagen erschlagen darnieder
Ja, und so bekam Thor seinen Hammer wieder.

Wie der Hammer heimkam…
Das ist die Geschichte, wie Thors Hammer heimkam
An dieser Stelle fänd‘ ich jetzt ein YEAH angebracht.
Und danach Applaus.
Ja. Dafür hab ich es gemacht.

Musik & Text © Duke Meyer 2011

– alle Beiträge zum FAWM 2011

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert