Du hast lang genug geschwiegen
Und dich nach dem Wind gedreht
Bis du merktest, daß er täglich
In ’ne andere Richtung weht
Doch jetzt mußt du dich beflügeln
Denn der Winter kommt schon bald
Bringt die Stürme mit Gewalt.
Wo sind all die wilden Träume
Die dir deinen Schlaf geraubt?
Manche hast du dir erlogen
Alle hast du dir geglaubt.
Soll’n sie dir gestohlen bleiben
Denn sie schmeckten mit der Zeit
Bitt’rer als die Wirklichkeit.
Viele Freunde sind ertrunken
In dem Sumpf aus Wahn und Pflicht
Auch du selbst bist eingesunken
Doch ertrinken wirst du nicht
Denn der Schalk sitzt dir im Nacken
Und die Wut brennt dir im Bauch
Und die Liebe packt dich auch.
Darum wehr dich gegen Reden
Von Erfolg und Relevanz.
Du hast deine eig’ne Melodie
Und deinen eig’nen Tanz!
Weißt du nicht, wovon du leben sollst,
So weißt du doch, wofür:
Für die neue offne Tür
Für die Fische unterm Eis
Für die Rätsel, die du weißt
Für die Wärme, die du schenkst
Die Gedanken, die du denkst
Für die Steine und den Sand
Für das Meer und für das Land
Für den Kampf ums Menschenrecht
Farbenfroh und lebensecht
Für die Fremden, die vorübergehn
Und dir tief in die Augen sehn
Für Lust und Liebelei
Und den ernsten Blick dabei
Für die Wunde, die dir heilt
Für die Freude, die verweilt
Für dein unbekanntes Ich
Und ein bißchen auch für mich.
Musik & Text © Karan 2004
Bühnenversion Singvøgel: Gitarren, Schlagzeug, Gesang