Viel zu still


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Ich würd heut so gerne ausgehn, aus der engen Welt hinausgehn,
in die buntgeblümte Freiheit meiner Träume.
Doch ich muß den Status Quo sehn, darf vielleicht mal kurz aufs Klo gehn,
allerhöchstens fünf Minuten, weil ich sonst zu viel versäume
von den wichtigen Parolen, die mich auf den Teppich holen,
die mir meine Flügel stutzen, mich versklaven und benutzen,
die mein Denken mir verkleben, die mir schon mein halbes Leben lang
auf meine Nerven gehen, ach verdammt, ich kann es drehen oder wenden wie ich will:
ich halt still, mucksmäuschenstill.
Ich kann es wenden, wie ich will,
ich halt still, mucksmäuschenstill, viel zu still.

All die kleinen Rebellionen, die sich doch nicht wirklich lohnen,
weil der Ärger jede Freude überwiegt.
All die halbherzigen Schritte, nur nicht in die eigne Mitte,
weil dort dieser endlos tiefe Abgrund liegt, in den ich stürze,
wenn ich doch mal etwas wage, mein Herz auf den Lippen trage,
nicht lang grüble, sondern handle, mich ein kleines bißchen
wie ein bunter Schmetterling verwandle, meine Flügelchen bewege,
so lang, bis ein strenger Blick mich in die Schranken weist,
man kann es nämlich wenden, wie man will:
ich halt still, mal wieder still.
Man kann es wenden, wie man will,
ich halt still, mal wieder still, viel zu still.

Vielleicht hab ich irgendwann genügend Mut oder auch nur genügend Wut,
genügend Leidensdruck, vielleicht auch einen Schluck zu viel vom Wein,
in dem die Wahrheit sich versteckt, die ich dort bloß noch nicht entdeckt hab,
nur schon ziemlich oft gesucht und nicht gefunden.
Vielleicht hab ich irgendwann die ganzen Ängste überwunden,
vielleicht bin ich dann kuriert und nicht mehr friedlich und dressiert,
vielleicht hau ich dann auf den Tisch und fühle mich befreit und frisch –
jedoch ist es noch nicht soweit, es dauert wohl noch lange Zeit.
Bis ich mal lebe, wie ich will.
Ich halt still, mucksmäuschenstill,
bis ich mal lebe wie ich will.
Ich halt still, mal wieder still, viel zu still.

Musik: Singvøgel, Text: Karan, 2013

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