Wer verbrannte Erde, wer verriet das Land?
All jene mit hochgereckter rechter Hand!
Wer schickte mit dem Volk auch allen Geist ins Gas?
Meier, Müller, Schulz – wer immer an der Pforte saß!
Wer verlor den Krieg, und die Erinnerung gleich mit?
Die Häuslebauer der rasch gebackenen Republik!
Wer holte Ali für Drecksjob, weil BRD brauchte Kamel?
Die Mörder von Sara und Israel!
Wer trug die doppelte Rune, wer „war dabei“?
Die selbe Sorte, die auch heut‘ nach „Ordnung“ schreit!
Doch wir werden sehen, wer hier „deutscher“ ist
Wer auf was „stolz“ sein kann – oder sich besser verpißt
Schau, hier steht blasse Haut, hier ist blondes Haar:
direkter „Arier“-Nachfahr!
Hör zu, was Beton-Sigfrid zu sagen hat:
All jenen Flachkopf-Germanen, denen derart der Arsch klemmt
Daß die Kacke sich staut und braun ins Hirn hochragt!
Hau ruck!
Ich bin Deutscher – deutsch auf gut gemischte Art
Mein Unterleib versteht die alten Sprachen aus Schwarzafrika
In meinem Kopf, da proben Hexen das Matriarchat
Mich Teuto-Nigger laufen Amok: Marke Individua
Mein Name ist Meyer, ich steh unter Strom
Ich bring die Fackel für die Revolution
All dessen, was du denkst, all dessen, was du fühlst
All dessen, was dir deine arme Seele unterkühlt
Hier kommt des Donners Blitz, reißt dich aus dem Sitz
Hält Hof mit Runen frisch geritzt
Von diesem Hirn erdacht, von dieser Hand gemacht
Von dieser Zunge dir auf den Punkt gebracht
Komm ich zu dir heim noch in dieser Nacht
Spende Trost gegen die Übermacht von Lull und Lall
Die Lügen des Pop bring ich zu Fall
Bis hinter den Rippen das Plastik schmilzt
Daraus die nackte Pumpe vorquillt
Und sich der Tick-Tack-Takt wieder mit Seele füllt!
But where I come from, they call me Dancing Tongue
So come on, baby, sing a german song
Bebe, bebe, BRD-Beton – Beton-Barbaren…
Right on, my brothers and sisters from the DDR
You broke the wall, hope you enjoyed „bilka“
Until two german nations have become one
Because you all came over, but could not overcome
Hypothek pay – listen, what I say
This land is no home – it’s just a factory
And after eight hours you sit alone
Watching TV show, then find your day is gone
And in the lonely night you can bite your own bone
And if you want to discuss, you’ll find no language to speak
We say „feeling“, we say „power“ – but mit deutsch is nix
In BRD ist nicht gern gesehn to sing Teuto
Because the fucking fun could have a Bedeuto
Wild west religion, nobody knows Alphabet
Unser Gott heißt Coca Cola, Donald Duck ist sein Prophet
A whatcha talk about „Erblast“, a whatcha talk about „Altlast“
For fat wessie winners you are only the Ballast
Did you really have thought, Reisefreiheit is alles
? Now there’s a longer way from Bitterfeld to Dallas
Ja, ihr wart das Volk: rasch war’s vorbei
Ab in die Urnen von West-Regime-Kanzlei
Ja, wir haben gebaut große Teutofick
Nun schön sind vereinigt in zwei blinde Blick
Aber jetzt fressen die Luxus, bis platzen vor Glück
Und Freiheit weiter verwechseln mit Mercedes dick
Und malochen die Knochen für D-Mark-Stück
Und malochen die Knochen für 50-Cent-Stück
Und malochen die Knochen für 48-Cent-Stück
Und malochen die Knochen für 40-Cent-Stück
Und malochen die Knochen für 30-Cent-Stück
Und malochen die Knochen für 20-Cent-Stück
Und malochen die Knochen für 10-Cent-Stück
Und malochen die Knochen für 5-Cent-Stück
Und malochen die Knochen für 2-Cent-Stück
Oder anstehn für Stütze, weil stillsteht Fabrik!
Warum nicht jetzt gründen eine Teutokei?
Kommt herbei, wir gründen Teutokei!
Weil deutsch is geil – aber nur das Sprache –
alles andere gehn zu weit
Und wir rufen in Regen, singen unter Sonne
Skandieren auf Straßen von Dresden bis Bonne:
Deutschland sei – kein Reich komme…!
Und die neue Nationalgericht sei
Tirami Su, Kebap, Souvlaki, Cous-Cous
Dazu kleiner Knödel, wenn’s sein muß
Aber was will das Volk?
„Eech kreech an Dobbelwobber!“
„Und üch hötte görne einen Branden-Burger
Nein – nicht mit Fackelzuch. Feuerzeuch reicht…“
„Na kreech i‘ ‚etz bald an Dobbelwobber,
odder wäi odder wos oder wäi, odder?“
„We shall overcome…“
„Bebe, bebe, BRD-Beton…“
„An Dobbelwobber. Odder?“
Text © Duke Meyer 1990
(Zeilen mit „…Cent-Stück“ von 2003)
Musik © Duke Meyer 1990 / Karan 2003
Bühnenversion Singvøgel (bis 2006):
Gitarre, Schlagglocke, Gesang