Eindrücke von der Musikmesse Frankfurt 2007 6


31. März 2007, um 18:34 Uhr

Wir (Karan & Sven) waren am Freitag auf der Musikmesse in Frankfurt. Zum einen, natürlich, um uns mal anzuschauen, was es so Neues bei den Instrumenten gibt. Entsprechend machten wir die Drums & Percussionsektion wie die Bass- und Gittarenabteilung unsicher. Zum andern waren wir neugierig auf die „Musikbusiness“-Halle, die, um’s vorweg zu nehmen, am Ende keine Halle sondern nur ein kleines Eckchen war.

Bei letzteren scheint doch noch einiges an Arbeit vonnöten zu sein, um da ein paar mehr Stände mit Vertretern dieses Teils der musikalischen Welt zusammen zu bekommen – allerdings kann das natürlich, solange die „Großen“ (auch) diese Gelegenheit verschlafen, eine Chance für kleine und Independent Label und ähnliches sein. Es ist zu hoffen, dass diese die Gelegenheiten etwas schneller nutzen, vielleicht schon nächstes Jahr, und damit hier Kontakte knüpfen können mit der Musikerbasis, die – ja nicht zu Unrecht – den Majors doch eher skeptisch entgegensteht. Wenn nicht sowieso aus Überzeugung, dann, weil die Majors eh nicht interessiert sind an individuellen Geschichten.

Gerade in dieser Frage – unabhängige Vermarktung eigener Musik von Gig, Booking, über Selbstdarstellung bis zum Verkauf von Musik in Form von mp3-Dateien, haben wir uns prima mit den Jungs von regioactive unterhalten, deren Internetplattform eine Menge interessante Features mitbringt, die weit über das, was man so von Myspace und deren Klone her kennt, hinausgehen. blogger@musikmesseVor allem die Möglichkeit, über einen (regioactive-)Account mp3s über verschiedene Plattformen (iTunes, napster, musicload, Tonspion, mp3.de, …) anbieten zu können ohne sich für jede Vertriebsplattform um gesonderte Konten und Verwaltungen kümmern zu müssen ist eine tolle Sache. Das Ganze nach wirklich fairen AGBs, wer braucht da noch irgendwelche Knebelverträge von Major-Labeln, damit die einem dann ein paar Cent für eine 16,99-CD übriglassen?

Nebenher hatten die dort ein lecker Bierchen am Stand, und einer der Macher dort ist uns aus der Bloggerwelt als „woweezowee“ bekannt, so dass das Zusammentreffen am Stand von regioactive schon ein regelrechtes Bloggertreffen war, denn mit Volkmar waren es ja schon vier aktive Blogger 🙂

Sobald unser Account bei regioactive.de, den wir natürlich heute sofort anlegen mussten, freigeschaltet ist, setzen wir ihn auch gleich auf die Liste in der rechten Spalte dieser Webseite.

 

Das Bier auf nüchternen Magen brachte uns dazu, am Nebenstand beim John Lennon Talent Award bei einer Posing-Aktion mitzumachen. Da man ja zu seinen Verfehlungen stehen soll, hier die erschütternden Ergebnisse dieses massiven Missbrauchs legaler Betäubungsmittel:

Flying V SvenFlying V Karan

 
 

In Sachen Instrumente wurden wir bei den Becken nach ausgiebigen Tests an diversen Ständen natürlich bei Paiste fündig – Memo für Sven: 18“ Mellow Crash, 18“ Heavy China und 10“ Splash der Signature Line. Ach so, und Lottoschein abgeben! 😉

beckentestDW bringt mit der Marke 3drumsticks nun auch – wer hätte das gedacht – Drumsticks auf den Markt, Jim DeStefano (der Brand Manager) ist außerdem ein supernetter Kerl, der begeistert von der Aussicht war, dass Sven Gefahr laufen wird, nach 18 Jahren seine Stickmarke zu wechseln, wenn die Teile sich als so gut erweisen, wie sie es dem ersten Eindruck nach sind. Mehr dazu gibt’s zu gegebener Zeit in einem „Drumtalk“-Artikel.

Bei den Gitarren fanden wir eine Entwicklung, die nicht nur nach Science Fiction klingt, sondern auch dementsprechend aussieht und funktioniert. Aber wie einer der Entwickler von Powertune so schön sagte: Wenn man zum Mars fliegen kann, muss man doch keine Gitarre mehr mit der Hand stimmen…
Man kann tatsächlich in eine E-Gitarre (wohlgemerkt ohne eine einzige Bohr- oder Fräsmaßnahme) eine Mechanik einbauen, die das in 10-15 Sekunden ganz von selbst erledigt, und zwar nicht nur die gängige, kammertongenaue Stimmung, sondern etliche Open Tunings und sogar selbst entwickelte Stimmungen. Auch die Anpassung z. B. an ein tiefer gestimmtes Klavier ist kein Problem mehr. Es ist also möglich, nach jedem Song neu durchzustimmen bzw. die Stimmung für den nächsten Song mal eben komplett zu ändern. Gitarrenwechsel, die sonst nötig wären, wenn man bei einem Gig verschiedene Stimmungen braucht (und folglich mehrere Instrumente am Start haben muß) kann man sich sparen. Leider ist das System noch ziemlich teuer, aber wenn es sich durchsetzt (was zu erwarten ist, weil Gibson es bereits für ihre High End Produkte verwendet), können wir’s uns hoffentlich auch mal irgendwann leisten.

spiegelbildKaran hat gleich zwei Bässe entdeckt, die ihr gut taugen würden, der eine wegen seines angenehmen Kleinformates (aber leider hat travelerguitar.com so eine blöde Flashseite, dass der Escape MK II nicht direkt zu verlinken ist).

Der andere… nun, der läuft eigentlich schon allein deswegen ausser Konkurrenz, weil er ja nur ein Beispiel der exquisiten Handwerkskunst des Instrumentenbaumeisters Martin Geier ist. Bei Vulture Bass kann man sich nämlich den eigenen Bass sozusagen auf den Leib schneidern lassen und sogar das Holz aus dem eigenen Garten oder Wald dafür mitbringen, so man denn möchte. Und das Allerbeste: er wohnt fast um die Ecke, im schönen Odenwald. Memo für Karan: Lottoschein abgeben! 😉

Ein sehr angenehmes Pläuschchen konnten wir auch mit Ralf Jung von DigiTech halten, der uns aufschlussreich erklärt hat, wie diese Effektpedale eigentlich hergestellt werden und funktionieren.

Am Abend waren wir ziemlich fußlahm und haben uns ganz klassisch mit Junkfood vollgestopft, bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten.


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